Walter-Siegenthaler-Medaille in Gold 2024
Walter-Siegenthaler-Medaille in Gold 2024
Prof. Dr. med. Georg Ertl
Die Walter-Siegenthaler-Gesellschaft ehrt Prof. Dr. med. Georg Ertl für seine herausragenden Beiträge zur Inneren Medizin mit der Goldmedaille 2024.
Wissenschaftlicher Weg und Forschungsschwerpunkte
Prof. Ertl wurde 1950 in Neuburg am Rhein geboren und studierte Humanmedizin in Mainz und Graz. Nach seiner Promotion 1975 an der Universität Mainz begann er eine beeindruckende akademische Karriere, die durch internationale Forschungsaufenthalte geprägt wurde, darunter am renommierten Peter Bent Brigham Hospital in Boston, USA, unter der Leitung des Kardiologiepioniers Eugene Braunwald.
Seine Forschung konzentrierte sich früh auf die Mechanismen der Herzinsuffizienz. Er untersuchte unter anderem zelluläre Mechanismen der kardialen Wundheilung, den Energiestoffwechsel des Myokards und die Pathophysiologie seltener kardialer Erkrankungen. Darüber hinaus trug Prof. Ertl zur Weiterentwicklung der nicht-invasiven kardiovaskulären Bildgebung bei, widmete sich den genetischen Grundlagen kardiovaskulärer Erkrankungen und beschäftigte sich intensiv mit seltenen Systemerkrankungen und deren kardialer Beteiligung. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Interaktion zwischen Herz und Gehirn, einschließlich der Auswirkungen von Herzinsuffizienz auf Depressionen.
Im Jahr 1986 habilitierte sich Prof. Ertl für das Fach Innere Medizin und wurde 1987 als Kardiologe anerkannt. Er hatte anschließend leitende Positionen inne, darunter als Oberarzt an der Universität Würzburg und Direktor der II. Medizinischen Klinik in Mannheim. Seit 1999 ist er Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums Würzburg, wo er Forschung und klinische Praxis auf höchstem Niveau verbindet.
Seine Expertise brachte ihn auch in nationale und internationale Führungsrollen. Er war von 2007 bis 2008 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und von 2011 bis 2013 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).
Herausragende Verdienste
Prof. Ertl gilt als einer der führenden Experten für die Prävention und Therapie von Herzinsuffizienz. Als Sprecher des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI) trieb er die Entwicklung interdisziplinärer Ansätze voran, die von Grundlagenforschung bis zur klinischen Anwendung reichen. Er initiierte außerdem wichtige Sonderforschungsbereiche zur Pathophysiologie der Herzinsuffizienz und zur Zell-Zellinteraktion und Bildgebung im kardiovaskulären System.
Des weiteren umfasste seine Arbeit die Erstellung nationaler Versorgungsleitlinien für Herzinsuffizienz, mit denen er die medizinische Praxis nachhaltig beeinflusst hat. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Franz-Loogen-Preis und die Ehrennadel in Gold der DGK.
Vision und Vermächtnis
Neben seinen wissenschaftlichen Errungenschaften ist Prof. Ertl ein engagierter Mentor und Lehrer, der die nächste Generation von Kardiologinnen und Kardiologen inspiriert. Seine Kollegen schätzen seine außergewöhnliche Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen und gemeinsame Ziele zu verwirklichen.
Mit der Verleihung der Walter-Siegenthaler-Medaille in Gold würdigt die Gesellschaft nicht nur seine beeindruckende Karriere, sondern auch seinen unermüdlichen Einsatz für die Verbesserung der medizinischen Versorgung und Forschung.
Wir gratulieren Prof. Dr. med. Georg Ertl herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung und danken ihm für seinen außergewöhnlichen Beitrag zur Inneren Medizin und Kardiologie!